Die Monotypie im Werk des Malers F.S. Gebhardt-Westerbuchberg

05.07. bis 31.08.2024

Atelierfenster und Atelierhaus G2 (Gastätt 2)

Blick ins Atelierfenster

Das Werk des Malers Gebhardt-Westerbuchberg (1895-1969), der als `expressiver Realist' zur sogenannten `verschollenen Generation' gehört, wurde schon von verschiedenen Seiten ausführlich beleuchtet und gewürdigt. Zuletzt zeigte in diesem Jahr der Sammler Josef Hierling das Hauptwerk von Gebhardt-Westerbuchberg im Buchheim Museum am Starnberger See, wo diese Sammlung auch in Zukunft verbleiben wird.

Zitronenträgerin | Gebhardt-Westerbuchberg

Ermöglicht von Nannie und Katrin Gebhardt-Seele kann nun im Atelierfenster und Atelierhaus G2 in Staudach-Egerndach eine Auswahl der Schwarzweiß- und Farbmonotypien von Gebhardt-Westerbuchberg gezeigt werden. Erst in den letzten 15 Jahren seines Lebens hatte er die Technik der Monotypie als geeignetes Ausdrucksmittel für sich entdeckt, erprobt und darin eine Meisterschaft entwickelt, für die sich damals auch Marc Chagall interessierte, wie ein Briefwechsel belegt. Die Schnelligkeit des Arbeitens, die ihm diese Technik abverlangte, entsprach seinem Temperament, forderte sein lebenslang geschultes Auge und führte zu Ergebnissen mit der von ihm angestrebten Ausdruckskraft. Sein Zyklus mit 40 Schwarzweißmonotypien zur Passion erregte 1959 in Fachkreisen große Aufmerksamkeit und Bewunderung. Während andere Künstler begonnen hatten, mit Hilfe von Drucktechniken wie dem Siebdruck Serien und große Auflagen für ein breites Publikum herzustellen, bevorzugte Gebhardt-Westerbuchberg in seiner Technik der Monotypie das Einmalige, das Unikat.

Appenin | Gebhardt-Westerbuchberg

Mit dem Beherrschen der Farbmonotypie fand Gebhardt-Westerbuchberg heraus aus der Schwere und bäuerlichen Erdverbundenheit, die sein durch Kriege und harte Arbeit gezeichnetes Malerleben geprägt hatte. Eine spielerische Leichtigkeit des Südens, des Sommers, des blühenden Gartens machte sich Luft in wie hingewehten Landschafts- und Strandbildern oder im Blüten- und Farbenrausch der Abstraktion.

`...ich glaube an das, was ich tue, und ich glaube, dass ich nichts schaffen kann, was nicht seit Jahren in mir gewachsen ist...' (Gebhardt-Westerbuchberg, 1964)

Abstrakt | Gebhardt-Westerbuchberg

Das Atelierfenster ist täglich von 17:00 bis 22:00 Uhr beleuchtet.

Das Atelierhaus G2 (Gastätt 2) kann nach Absprache besucht werden. (carsten@lewerentz.de, Tel. 08641/3988)

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